Frühjahrswanderung durch den Ummel
Gleich zu Beginn klärte er uns darüber auf, dass es einen alten und neuen Ummel gibt und die höchste Erhebung 69m beträgt. Die Herkunft des Namens 'Ummel' liegt im Dunkeln.
Während der anderthalbstündigen Rundwanderung bekamen die Teilnehmer von Detlef Paul viele interessante und beeindruckende Informationen rund um Flora und Fauna des Ummels. So erläuterte er u.a. die Schädigungen des Borkenkäfers, die nur unter der Rinde von Fichten stattfindet und der in „guten“ Jahren bis zu 4 Generationen bildet und sich dabei millionenfach vermehrt. Obwohl der Baum vielleicht noch eine grüne Krone trägt, ist er aber bereits tot.
Paul wies auf den mäandernden Ummelbach hin, der unter Naturschutz steht und machte auf die „Naturverjüngung“ aufmerksam. Darunter wird in der Forstwirtschaft ein durch herabgefallene oder angeflogene Samen von umstehenden Bäumen entstehender Nachwuchs-Waldbestand bezeichnet.
An einem Lagerplatz von ca. 16m langen Tannen machte er auf einen pockennarbigen Ausschlag aufmerksam, hinter dem sich flüssiges Harz befand. Über die Roteiche, die mit ihren Blättern dem Ahorn ähnelt und die schnellwüchsige Douglasie erfuhr man, dass beide ursprünglich aus Amerika stammen. Ebenso die Traubenkirsche, die mit sehr wenigen Nährstoffen auskommt.
Anhand mancher mit einem großen weißen T gekennzeichneten Bäume erläuterte Paul den Begriff „Rückegasse“. Damit wird ein unbefestigter forstwirtschaftlicher Weg bezeichnet, der zum Transport von gefällten Bäumen (Holzrücken) durch Maschinen zum Verladeplatz dient. Damit diese Fahrzeuge einerseits durch den Bestand fahren können und andererseits möglichst wenig Schaden anrichten, werden sogenannte Rückegassen angelegt und mit Baummarkierungen ausgewiesen. Trotzdem bleibt es dabei nicht aus, dass durch den Einsatz dieser schweren Maschinen (z.B. Harvester = spezielle Holzerntemaschinen) Schäden wie Bodenverdichtung oder Wurzelschaden entstehen. Hinsichtlich der Holznutzung war Paul der Meinung, dass aus der Forstwirtschaft im hergebrachten Sinne seit längerem schon eine Holzindustrie geworden ist, die einzig und allein auf Gewinn aus sei. Der Naturwald wandelt sich in dem Zusammenhang mehr und mehr zum Kulturwald.
Der hochinteressante und informative Rundgang durch den Ummel wurde von Detlef Paul hin und wieder aufgelockert mit Erlebnissen und Anekdoten aus seiner Förstertätigkeit. Auch diese Veranstaltung der Heimatfreunde fand bei allen Beteiligten wieder großen Beifall.
Abgerundet wurde der Vormittag mit einem gemeinsamen opulenten Frühstück in Silvanas Ummelcafè.
D. Wickmann
Hinweis:
Nachfolgend einige Momentaufnahmen von der Frühjahrswanderung. Zum Vergrößern und Öffnen der Bildergalerie bitte auf die Miniaturansichten klicken.
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